Wie denkt ein Hund?

Wie kommuniziert ein Hund? Was heißt das für den Menschen?

Hunde sind hochintelligente Raubtiere. Ihr Denken differenziert nicht nach „Gut“ und „Böse „oder irgendwelchen moralischen, ethischen oder religiösen Prinzipien, sondern wird bestimmt von der in der urnatürlichen Frage, welche Jobs müssen erledigt werden, um in der Welt, in die  ich reingeboren wurde, zu überleben. Da der Hund von Natur aus ein soziales Rudeltier ist, frägt er sich weiter, muss ich diese Dinge erledigen oder habe einen Chef, dem ich vertrauen kann und der mir diese Aufgabe abnimmt.

Entscheidet man sich für einen Hund (idealerweise sollte man diesen mit exakt 8 Wochen zu sich nehmen ) – so übernimmt man in unserer komplexen Welt, ohne wenn und aber die Pflicht, diese Chefrolle durch Schaffung glasklarer Strukturen einzunehmen. Die Bereiche Nähe und Distanz ,Positionen, Territorien ,Tabuisierung von Futter und Beute müssen geklärt werden.

(Im Fall des in Offenburg erschossenen Hundes war dies definitiv nicht der Fall-auf dem im OT erschienen Foto sieht man deutlich, dass der Hund auf dem Sofa liegt-was bei klar geregelten Territorialfragen niemals der Fall sein darf.)

Oftmals wird ein Hund nicht des Hundes willen angeschafft , sondern zur ( egoistischen ) Befriedigung persönlicher Bedürfnisse: als Kind- oder Partnerersatz ,um seine (Versorgungs-)Bedürfnisse ausleben zu können (in der Fachsprache sog.“Betüddelung )oder als Sportgerät ,um sich mittels des Hunden über Turniererfolge Anerkennung und Lob zu verschaffen –oder aber irgendwelche weitgehend sinnfreie Prüfungen wie Hundeführerschein oder Begleithundprüfung abzulegen, leider nicht selten mit der trügerischen Denken, man hätte bei deren Bestehen ein für alle Mal seinen Hund „im Griff „

Auch stimmt es mich tieftraurig ,dass wir in einem Land leben, in dem ein mittelmäßiger Komiker es mit seinen flachen Witzchen über diese faszinierenden Tiere schafft, riesige Hallen zu füllen-warum werden in unserer Gesellschaft die Hunde so wenig ernstgenommen ?

Zur Kommunikation: Hunde besitzen, bei aller Intelligenz kein Sprachzentrum-sie kommunizieren über der Körpersprache in Verbindung mit den Sozialparametern, wie Nähe / Distanz, Rangordnung und Autoritätsebenen-und nicht zuletzt das artgerechte Spiel.

Will ich mit dem Hund artgerecht kommunizieren, so werde ich dies nur tun können, wenn ich zu Gunsten des Tieres meine im Laufe meines Lebens erworbene Kultur überwinden und mich auch seine naturverbundene, angeborene Ebene begeben .

Kenne ich diese Sprache, werde ich  sehr schnell das Vertrauen zu meinem Hund gewinnen und werde die Grundbefehle ( Sitz, Platz, Fuss, Hier, Tabu)-Problemsituationen ( es gibt keine Problemhunde  es sei denn diese sind krank )-wie Hundebegegnungen, Jagen, Leine laufen ,um mal die wichtigsten zu nennen, lösen.

Dies heißt in der Konsequenz, dass es in diesen entscheidenden Dingen, gar nicht um den Hund geht, weil bei ihm die Entscheidungsparameter von der Natur aus genetisch vorgegeben sind, sondern um den Menschen, der diese Parameter richtig abrufen muss. Fachbegriff: Ethopädagogik). Insoweit macht auch für mich der Begriff „Hundeschule „ überhaupt keinen Sinn, denn lernen muss der Mensch-nicht der Hund

Leider sieht die Realität so aus: Da diese Zusammenhänge nicht bekannt sind oder beachtet werden, wird mit allen möglichen Mitteln herumgedoktert-die ganz üblen Auswüchse beinhalten Stachelhalsbänder oder Teletakts, mittels derer man den Hunden Strom durch den Körper jagt,

andere verwenden, Klicker, Haltis, Flexleinen, am Halsband angebrachte Duftzerstäuber-um nur einiges zu nennen

Weitaus am Verbreitesten  sind Leckerlis in Verbindung mit der sog. positven Bestätigung.

Wer so arbeiten will ,mag das tun, aber er wird immer auf der sog. Konditonierungsebene schon wieder ein Fachwort ) bleiben und niemals eine echte, tiefe Beziehung zu seinem Hund aufbauen können-kein Rudelchef diese Welt gibt ständig freiwillig von seinem Futter ab-der Hund wird daher eine solche Person niemals als Rudelchef akzeptieren und in den entscheidenden Situationen seine eigenen Entscheidungen treffen

…dann heißt es mal wieder-eigenlich ist er ja so ein ganz lieber , aber wenn der Hase übers Feld hoppelt ,die Nachbarskinder schreien, der kleine weisse Rüde vom Nachbarn uns begegnet…

Ich möchte niemanden missionieren-jeder mag seinen Weg finden-wer sich mit den genannten Themen näher beschäftigen will, empfehle ich die Seite von Hubert Asam, Deutscher mit Wohnort Colondello-Italien (www.hubert-asam.de ) der genau diese Bereiche intensiv erforscht.

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